Das Bundeswirtschaftsministerium hat Befürchtungen gedämpft, die Schiffskapazitäten für den Import verflüssigten Erdgases (LNG) könnten in den kommenden Monaten möglicherweise nicht ausreichen.
Informationen aus dem Austausch mit internationalen Gashändlern legten nahe, dass «die LNG-Lieferungen einschließlich der notwendigen Transporte nach Deutschland und zu LNG-Anlandungsterminals in angrenzende EU-Ländern gesichert» seien. Dies erklärte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch auf Anfrage.
Die «Bild»-Zeitung hatte unter Berufung auf Einschätzungen von Reedern und Ökonomen berichtet, es gebe Zweifel, ob der nötige Umfang der Liefermengen gewährleistet sei. Denn Deutschland habe keine eigenen Gastanker, die für lange Strecken geeignet seien. Zudem gebe es Vertragsbindungen für die vorhandenen Schiffe mit anderen Ländern.
Kurzfristige LNG-Einkäufe
Aus dem Ressort von Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hieß es dazu: «Es kommt hierbei nicht darauf an, dass es sich um deutsche Tanker handelt, denn es ist ein internationaler Markt.» Auch treffe derzeit vertraglich ungebundenes LNG ein. Dies stamme aus Kurzfrist-Einkäufen. Der Rohstoff soll Pipeline-Gas ersetzen und so die Abhängigkeit von russischer Energie senken. Auch ein Stopp der Lieferungen aus Russland wird für möglich gehalten.
Mit Blick auf Bedenken, die geplanten deutschen Terminals könnten ebenfalls nicht genügen, betonte das Ministerium: «Der Einsatz in Wilhelmshaven ist Ende des Jahres, in Brunsbüttel ab Anfang 2023 vorgesehen.» Insgesamt habe der Bund schon vier zunächst schwimmende LNG-Anlagen gechartert. Für seine Bauarbeiten rund um die erste hat der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper inzwischen die Genehmigung.