Die Töne in einer Sprache zu treffen, ist manchmal schon schwierig. Doch für Nana Mouskouri ist das kein Problem: Sie singt auf Griechisch, Französisch, Spanisch, Englisch und Deutsch. Die Jury verlieh ihr deshalb den Preis für ihr Lebenswerk. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Gerald Matzka/dpa)

Promi-Auflauf in der Media City des Mitteldeutschen Rundfunks in Leipzig: Während früher vor allem ostdeutsche Stars und Sternchen bei der TV-Gala zur Verleihung der Goldenen Henne anreisten, ist die Show schon seit längerem eine gesamtdeutsche Angelegenheit.

Spätestens nach der jüngsten Ausgabe am Freitag kann keiner mehr behaupten, dass die «Henne» vorwiegend eine Ossi-Nummer sei. Einst ins Leben gerufen, um Künstlerinnen und Künstler aus Ostdeutschland zu ehren, zeichnete das Publikum diesmal keinen einzigen Prominenten aus dem Osten aus.

Immerhin kamen Ostdeutsche dann bei den von einer Jury vergebenen Ehrenpreisen zum Zug. Zum Beispiel die 1972 in Ost-Berlin gegründete Band City, die sich derzeit auf Abschiedstour befindet, spielte in Leipzig auch zwei ihrer Hits («Casablanca», «Am Fenster»). Die Bobfahrer Francesco Friedrich und Anna-Lena Forster (Ehrenpreis in der Kategorie Olympia) gehörten genauso zu den Ausgezeichneten wie das Leipziger «Bündnis gegen Depression» (Kategorie Charity) und die Feuerwehr samt Förderverein Nationalparkfreunde Sächsische Schweiz (Helden des Alltags). Die Kameraden hatten im August wochenlang unter schwierigen Bedingungen Waldbrände im Elbsandsteingebirge bekämpft.

Für ihr Lebenswerk zeichnete die Jury Nana Mouskouri aus. Bekannt ist die 1934 in Griechenland geborenen Sängerin beispielsweise für Lieder wie «Weiße Rosen aus Athen» oder «Guten Morgen Sonnenschein». In der Vergangenheit wurde Mouskouri, die unter anderem auf Griechisch, Französisch, Spanisch, Englisch und Deutsch singt, mit Hunderten Goldenen Schallplatten ausgezeichnet.

Die vom Publikum gewählten Preise in diversen Kategorien gingen unter anderen an die Sängerin Sophia, ihren Kollegen Roland Kaiser und den Musiker Michael Patrick Kelly. 600 geladene Gästen verfolgten die Show, die von Florian Silbereisen moderiert wurde. Er hatte die «Henne» selbst schon dreimal bekommen.

Neben Kelly und Kaiser würdigte das Publikum auch die Schauspielerin Svenja Jung. Die gebürtige Rheinland-Pfälzerin war in diesem Jahr gemeinsam mit den Schauspielern Jürgen Vogel und Tom Schilling im Film «Der Pfau» zu sehen. Sie wurde zuvor unter anderem mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

Roland Kaiser freut sich über seine zweite Henne

Roland Kaiser durfte sich für seine Konzertreihe Kaisermania über den Preis in der Kategorie Entertainment freuen. Zu den Shows strömen jedes Jahr Zehntausende Fans an das Dresdner Elbufer. Der in West-Berlin geborene Sänger war der einzige Preisträger des Abends, der die Skulptur in Form eines Huhns schon in der Vergangenheit gewonnen hatte. 2014 wurde der 70-Jährige bereits für sein Lebenswerk mit der Goldenen Henne ausgezeichnet.

In der Kategorie Sport lag der Bahnradvierer der Frauen in der Gunst des Publikums vor den Eisbären Berlin, den Fußballern von RB Leipzig, den Handballern des SC Magdeburg und vor Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl.

Vergeben wird der Preis gemeinsam von der Zeitschrift «Super Illu» und dem MDR Fernsehen. Die Auszeichnung erinnert an die 1991 gestorbene DDR-Entertainerin Helga «Henne» Hahnemann. Wie bereits im vergangenen Jahr fand die Verleihung auch in diesem Jahr wieder vor Publikum statt. Auf dem Programm der Gala standen neben Dankesreden auch Auftritte vieler Musikerinnen und Musiker – unter anderem die 1983 gegründete deutsche Band Alphaville und Sänger Kelvin Jones.

Man habe es geschafft, Deutschlands größten Publikumspreis in den vergangenen Corona-Jahren trotz aller Herausforderungen der Pandemie zu vergeben, resümierte anschließend Stefan Kobus, «Super Illu»- Chefredakteur und Gastgeber der Goldenen Henne. «In diesem Jahr kamen zur Pandemie nun noch weitere gravierende Krisen hinzu. Wir möchten mit der Goldenen Henne trotzdem und gerade in diesen so bewegten und verunsichernden Zeiten ein positives Signal setzen.»

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