Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Die Furcht vor einem Leitzinsschub treibt die Anleger am Freitag in die Defensive. Nach zwei starken Handelstagen fiel der Dax gegen Mittag um 1,32 Prozent.

Mit zuletzt 14.311,13 Punkten trübte sich die Perspektive wieder merklich ein. Auch in der Breite ging es bergab: Während der MDax um 1,22 Prozent auf 31.059,28 Punkte sank, verlor der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 1,4 Prozent.

Zur Bekämpfung der hohen Inflation erwägt die US-Notenbank im Mai eine Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte. Die Börsen in New York waren daraufhin am Vorabend bereits abgerutscht. Neben der Zinsperspektive bleiben die Auswirkungen der Ukrainekrise und die zunehmenden Lieferkettenprobleme als weitere Belastungsfaktoren.

Als von steigenden Zinsen besonders belastet gelten schon länger die technologielastigen Wachstumswerte. Vor diesem Hintergrund waren Online-Unternehmen wie Delivery Hero, Zalando oder Hellofresh mit bis zu 3,4 Prozent Abschlag am Freitag unter den Verlierern im Dax.

Die zuletzt stützende Berichtssaison brachte dieses Mal durchwachsene Nachrichten: Die ebenfalls dem Tech-Sektor zugerechneten SAP-Aktien gerieten wegen einer enttäuschenden operativen Gewinnmarge mit 3,4 Prozent unter Druck.

Doch es gab auch bessere Nachrichten: Metro blickt positiver auf das laufende Geschäftsjahr, wie am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt wurde. Mit einem Anstieg um 4,9 Prozent wurden die mittlerweile im SDax gelisteten Aktien zur klar positiven Ausnahme in dem von Inflationssorgen geprägten Umfeld.

Noch stärker bewegt waren im Index der Kleinwerte die Titel der Adler Group. Nach einem frühen Kurssprung um ein Fünftel relativierte sich das Plus aber auf zuletzt noch 7,7 Prozent. Das Ergebnis einer Sonderuntersuchung durch die KPMG-Wirtschaftsprüfer sorgte bei den Anlegern für Erleichterung. Das Immobilienunternehmen sieht sich danach von Vorwürfen des systematischen Betrugs entlastet.

Die größte positive Dax-Ausnahme waren Papiere von Heidelbergcement, die um ein Prozent zulegten. Die Titel des Baustoffkonzerns wurden angetrieben von einem optimistischen Ausblick des Konkurrenten Holcim, der mit weiter schwungvollen Geschäften rechnet.

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