Zwanziger: Infantino soll sich als Zirkusdirektor outen
Kritisiert die FIFA scharf: Theo Zwanziger. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa/POOL/dpa)

Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat den Weltverband FIFA und dessen Präsidenten Gianni Infantino scharf kritisiert. «Wenn sie mit dem Fußball Geld machen wollen, wäre mein Wunsch, dass sie einfach diese ethischen Mäntelchen, die sie sich immer umhängen, einfach mal lassen. Sie sollen einfach sagen, wir machen Fußball und das ist heute ein großes Geschäft», sagte Zwanziger im Podcast «Calcio d’Oro».

Es wäre eine ehrliche Haltung, wenn man sich einfach eingestehe, dass man im Wesentlichen «Unterhaltung und Zirkus» sei, fügte der 79-Jährige an. Zwanziger war zwischen 2004 und 2012 Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. 

Zwanziger: Infantino ist kein Vorbild

Vor allem die Rolle von Verbandsboss Infantino sieht Zwanziger kritisch. «So zu tun, als sei man eigentlich der Weltverbesserer, ist falsch. Infantino ist kein Vorbild für den Fußball. Wenn er dort herumspringt, soll er sich lieber als Zirkusdirektor outen», sagte Zwanziger, der zudem die Machtfülle des Schweizers im Fußball-Kosmos beklagt. Die FIFA sei eine Geldmaschine. Es mucke leider niemand auf, sagte Zwanziger.

Infantino entscheide, wo es mit dem Weltfußball hingeht. «Er hat es in der Hand, irgendwo wieder ein Turnier zu schaffen, bei dem sie alle viel Geld verdienen. Wenn die Funktionäre dort hinfahren dürfen und die Millionen mitnehmen, sind sie auch ruhig und sagen nichts mehr», monierte Zwanziger. 

Dies sei die Methode, «mit der man korrupte Organisationen in einem Sport wie den Fußball hochhalten kann». Die WM 2026 ist schon vor einigen Jahren an die USA, Mexiko und Kanada vergeben worden. 2030 wird nach Eröffnungsspielen in Südamerika hauptsächlich in Spanien, Portugal und Marokko gespielt. Für 2034 hat Saudi-Arabien den Zuschlag erhalten. In diesem Sommer findet erstmals die Club-WM mit 32 Vereinen statt.

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