Der Frauenanteil in Vorständen ist 2021 gewachsen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Annette Riedl/dpa)

Die Frauenquote für Top-Etagen großer Unternehmen zeigt Wirkung: Der Frauenanteil in Vorständen ist einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge stark gewachsen.

Im vierten Quartal des vergangenen Jahres gab es in den 200 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland 139 Frauen im Vorstand, wie das DIW am Mittwoch mitteilte. Das waren 38 mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

«Der Frauenanteil in den Vorständen der Top-200-Unternehmen stieg damit um gut drei Prozentpunkte auf fast 15 Prozent», hieß es. Das sei der stärkste Zuwachs seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2006. Im vergangenen Jahr lag der Frauenanteil bei rund 12 Prozent. Auch das Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY hatte zuletzt von einem kräftigen Zuwachs berichtet.

Grund dafür ist laut DIW die Anfang des vergangenen Jahres vom Kabinett beschlossene Frauenquote für Unternehmensvorstände. Der lange umstrittene Gesetzentwurf sieht vor, dass in börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit mehr als 2000 Beschäftigten und mehr als drei Vorstandsmitgliedern bei Neubesetzungen mindestens eine Frau im Vorstand sitzen muss.

Demnach trifft diese Regelung auf 66 Unternehmen zu. Die Quote sei zwar erst ab August diesen Jahres verpflichtend, zeige aber bereits Wirkung, teilte das DIW weiter mit. «In nur noch 19 der 66 Unternehmen waren die Vorstände im Spätherbst 2021 reine Männerdomänen.»

In den Aufsichtsräten hingegen sei der Frauenanteil 2021 im Gegensatz zu den Jahren davor deutlich zurückgegangen. Trotzdem befände sich der Anteil auf einem hohen Niveau von fast einem Drittel Frauen.

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