Die Menschen in Deutschland haben dank Sparfleißes und gestiegener Börsenkurse im zweiten Pandemiejahr in der Summe so viel Vermögen angehäuft wie nie zuvor.
Das Geldvermögen der privaten Haushalte aus Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen stieg im vierten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorquartal um 161 Milliarden Euro oder 2,2 Prozent auf den Rekordwert von rund 7618 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bundesbank mitteilte.
Das Wachstum fiel damit stärker aus als im dritten Vierteljahr mit damals plus 1,1 Prozent. Wie die gewaltige Summe verteilt ist, geht aus den Bundesbank-Daten nicht hervor.
Privatanleger profitierten zum Jahresende von gestiegenen Börsenkursen. Die Bewertungseffekte bezifferte die Bundesbank auf 86 Milliarden Euro. Dabei schlugen insbesondere Kursgewinne von 34 Milliarden Euro bei den Anteilen an Investmentfonds und von 21 Milliarden Euro bei den ausländischen Aktien positiv zu Buche.
Mehr Geld auf der hohen Kante
Die vierte Corona-Welle und die damit verbundenen Verschärfungen der Schutzmaßnahmen zum Jahresende dämpften die Konsumlust der Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Menschen legten den Angaben zufolge mehr Geld auf die hohe Kante als in den drei Monaten zuvor.
Die Bestände an Bargeld und Sichteinlagen etwa auf dem Giro- und dem Tagesgeldkonto stiegen um 31 Milliarden Euro auf insgesamt 2149 Milliarden Euro. Sparer verdienen wegen der Zinsflaute damit zwar nichts, können aber bei Bedarf rasch auf ihr Geld zugreifen.
Auch Versicherungen und andere Altersvorsorgeprodukte sind weiterhin beliebt. Die Bestände legten zum Jahresende um etwa 23 Milliarden auf rund 2574 Milliarden Euro zu.
Auch im vierten Quartal nutzten die Menschen die niedrigen Zinsen, um sich Geld zu leihen, insbesondere für Wohnungsbaukredite. Abzüglich der Schulden stieg das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte auf 5575 Milliarden Euro (Vorquartal: 5436 Mrd). Immobilien, die seit Jahren teils kräftige Wertsteigerungen verzeichnen, werden von den Daten nicht erfasst.