Siemens Energy will seine spanische Windkrafttochter Siemens Gamesa komplett kaufen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy will seine spanische Windkrafttochter Siemens Gamesa komplett übernehmen.

Dazu will das Unternehmen, das bisher 67,1 Prozent an Gamesa hält, ein Angebot für die ausstehenden Aktien unterbreiten, wie es am Samstag mitteilte. Pro ausstehendem Anteil bietet Energy 18,05 Euro – das entspricht rund vier Milliarden Euro für den Komplettkauf. Ist das Angebot erfolgreich, will Energy Gamesa von der Börse nehmen und in den Konzern integrieren.

Gamesa kämpft mit Problemen

Gamesa hat seinen Hauptsitz in Spanien und kämpft seit einiger Zeit mit Problemen. Zuletzt hatte die Tochter ihrer Mutter Siemens Energy vier Mal hintereinander die Quartalszahlen verhagelt. Vor allem das Geschäft mit Windkraft an Land ringt mit Kosten und Schwierigkeiten in der Produktion.

Die Münchner bemühen sich schon seit längerem, die Lage bei Gamesa in den Griff zu bekommen. Unter anderem wechselten Manager von Energy in Spitzenpositionen in Spanien. So auch Jochen Eickholt, der seit Anfang März Chef bei Gamesa ist.

Daher hatte es schon länger Spekulationen darüber gegeben, ob Energy die Probleme bei Gamesa nicht leichter beheben könnte, wenn die Tochter komplett gekauft und von der Börse genommen würde. Am 18. Mai hatte Energy dann mitgeteilt, ein solches Angebot zu erwägen, nun ist die Entscheidung gefallen. Neben dem direkteren Durchgriff bei Gamesa könnten dabei auch wegfallende Berichtspflichten eine Rolle gespielt haben.

Zudem hatten die Gamesa-Aktien angesichts der Probleme im Unternehmen zuletzt kräftig an Wert verloren. Dementsprechend billiger wäre eine Komplettübernahme.

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