Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1 in Lubmin. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Stefan Sauer/dpa)

Die Gaslieferungen über Nord Stream 1 können nach Angaben Russlands wegen der Sanktionen bis auf weiteres nicht wieder aufgenommen werden. «Wir wissen nicht, wie die Reparaturarbeiten durchgeführt werden sollen, weil die Sanktionen dies verhindern», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow beim Wirtschaftsforum in Wladiwostok der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Der Kreml konstatiere «mit Bedauern, dass die Verantwortung für die Situation voll und ganz bei den europäischen Staaten und den Staaten liegt, die Sanktionen gegen unser Land eingeführt haben».

Peskow sprach infolge des Ölaustritts einer Turbine von einer «potenziell gefährlichen Situation für den Betrieb». Aus diesem Grund könne die Turbine – und damit die Pipeline – ohne vorherige Reparaturarbeiten nicht wieder in Dienst gestellt werden. Gazprom bleibe aber ein zuverlässiger Gaslieferant.

Gazprom hatte den Lieferstopp am Montag an einem angeblichen Konstruktionsfehler der von Siemens Energy gelieferten Turbine festgemacht. Wegen Brandgefahr durch den Ölaustritt sei der Weiterbetrieb verboten worden.

Siemens Energy hat diese Darstellung zurückgewiesen: «Solche Leckagen beinträchtigen im Normalfall den Betrieb einer Turbine nicht und können vor Ort abgedichtet werden», sagte ein Sprecher. Die Bundesregierung hält die technischen Probleme mit der Pipeline für vorgeschoben und spricht Russland den Status eines zuverlässigen Gaslieferanten ab.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck geht davon aus, dass Russland über Nord Stream 1 kein Gas mehr nach Europa liefern wird. «Es kommt noch ein bisschen Gas über die Ukraine-Pipeline, aber dass Nord Stream 1 wieder aufgemacht wird, gehört nicht zu den Szenarien, von denen ich ausgehe», hatte der Grünen-Politiker am Montagabend im ZDF-«heute journal» gesagt.

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