First Lady Jill Biden nimmt den Preis für den besten Song für sozialen Wandel im Namen von Shervin Hajipour für «Baraye» bei der Verleihung der 65. Grammy Awards entgegen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa)

Die iranische Protesthymne «Baraye» ist mit einem Grammy ausgezeichnet worden. Die Ballade des Sängers Scherwin Hadschipur, die während der jüngsten Protestwelle im Iran Millionen Menschen berührt hatte, gewann bei der Verleihung des bedeutenden Musikpreises am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles in der Kategorie Bester Song für sozialen Wandel.

First Lady Jill Biden stellte den Preis vor. «Ein Lied kann vereinen, inspirieren und letztendlich die Welt verändern», sagte sie. Der Song sei «ein kraftvoller und poetischer Aufruf für Freiheit und Frauenrechte». Auf Twitter schrieb Hadschipur am Montag: «Wir haben gewonnen».

In «Baraye» (Für) gibt der 25-Jährige den Menschen, die im Iran gegen die repressive Politik auf die Straße gingen, eine Stimme. Innerhalb weniger Tage erreichte der Song ein Millionenpublikum. Die Ballade greift die verschiedenen Gründe auf, warum Iranerinnen und Iraner politischen und gesellschaftlichen Wandel fordern. Kurz nach Veröffentlichung wurde der Sänger festgenommen und musste sich – wahrscheinlich unter massiver Einschüchterung – dafür entschuldigen.

Irans politische Führung steht seit Ausbruch der Proteste Mitte September unter enormem Druck. Ausgelöst vom Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam stürzte Teheran in die schwerste politische Krise seit Jahrzehnten. Die 22-Jährige war vor fast fünf Monaten wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden. Zwar haben die Straßenproteste deutlich abgenommen, viele Menschen im Iran bleiben aber tief unzufrieden und fordern einen Wandel.

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