Nach Ansicht von Wirtschaftwissenschaftlern steigt die Gefahr einer Rezession. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Konjunkturforscher der Hans-Böckler-Stiftung sehen bis Ende April eine gestiegene Gefahr für eine Rezession der deutschen Wirtschaft. Darauf weise der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hin, berichtete die Stiftung in Düsseldorf.

Der leichte Anstieg des Rezessionsrisikos beruhe vor allem darauf, dass die Produktion im verarbeitenden Gewerbe nach den aktuellsten verfügbaren Daten von Dezember nochmals gesunken sei. Weitere Negativ-Faktoren sehen die Forscher in zuletzt schwachen Einzelhandelsumsätzen und einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zu vor der Pandemie.

Weil die Aufträge für die Industrie jüngst zugenommen hätten, sei die Rezessionswahrscheinlichkeit nicht noch stärker gestiegen. Diese positive Entwicklung sollte aber nicht überschätzt werden, erklärte IMK-Konjunkturexperte Thomas Theobald. Sie sei vor allem auf Großaufträge im Flugzeugbau zurückzuführen, die die konjunkturelle Grunddynamik weniger gut widerspiegelten.

«Mit jedem Monat wächst das Risiko, dass die konjunkturelle Hängepartie, die wir seit mehreren Quartalen erleben, in eine chronische Wachstumsschwäche umschlägt», sagte IMK-Direktor Sebastian Dullien laut Mitteilung. In dieser Situation seien sowohl von der Europäischen Zentralbank als auch von der Bundesregierung positive Signale gefordert: «Die EZB sollte möglichst bald die Zinsen senken. Und die deutsche Politik sollte realistische, schnell wirksame Maßnahmen auf den Weg bringen.» Dazu gehörten etwa erweiterte Abschreibungsbedingungen für Unternehmen, wie sie im Wachstumschancengesetz vorgesehen seien.

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