Das Logo der Deutschen Telekom leuchtet auf dem Dach der Unternehmenszentrale. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Oliver Berg/dpa)

Die Deutsche Telekom hat sich mit der Gewerkschaft Verdi auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Wie die Tarifparteien am Freitag in Potsdam mitteilten, sollen die Entgelte im Oktober um sechs Prozent steigen. Für August 2025 ist ein weiterer Aufschlag um 190 Euro pro Monat vorgesehen. Je nach Entgeltgruppe steigt die Bezahlung nach Berechnung von Verdi insgesamt um 8,3 bis 13,6 Prozent. Hinzu kommt eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 1550 Euro, die schon in diesem Juli 2024 gezahlt werden soll. Auch Azubis und dual Studierende erhalten mehr Geld. Alles in allem gilt der Tarifvertrag nach Angaben der Telekom für rund 58.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 

Die Einigung ist aber noch nicht in trockenen Tüchern, da die Gewerkschaft erst noch ihre Mitglieder befragen will. Die Verdi-Tarifkommission empfiehlt die Zustimmung, am 7. Juni will sie final entscheiden und dabei das Ergebnis der Mitgliederbefragung berücksichtigen.

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Warnstreiks gegeben, wodurch sich die Wartezeit bei der Service-Hotline mitunter verlängerte oder manche Techniker-Termine verschoben wurden. Tausende Beschäftigte demonstrierten für höhere Entgelte. Die vierte Verhandlungsrunde in Potsdam sollte eigentlich nur bis Dienstag dieser Woche dauern. Nachdem das Management sein Angebot nachgebessert hatte, wurde sie bis Freitag verlängert – nun folgte die Einigung.

Verdi hatte ursprünglich ein Plus von 12 Prozent bei einer 12-monatigen Vertragslaufzeit gefordert. Das erste Angebot der Telekom wiederum hatte bei einer 27 Monate dauernden Vertragslaufzeit ein Plus von zunächst 4,2 Prozent und einen späteren Monatsaufschlag von 150 Euro enthalten. Im Vergleich zu diesen beiden Positionen, die noch andere Komponenten enthielten, mussten beide Seiten Abstriche machen. Der neue Tarifvertrag gilt für einen Großteil der Beschäftigten der Telekom in Deutschland, für einige Tochterfirmen gelten allerdings andere Vereinbarungen.

«Das Ergebnis ist schmerzhaft, aber wir haben uns dazu durchgerungen, um Dauerstreiks auf dem Rücken unserer Kunden zu verhindern», sagte Telekom-Personalvorständin Birgit Bohle. Verdi-Verhandlungsführer Frank Sauerland sagte, es sei ein hart erkämpftes und sehr gutes Tarifergebnis. «Das stärkt die Position der Deutschen Telekom im Wettbewerb um die Fachkräfte der Zukunft, und das begrüßen wir ausdrücklich.»

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