Klaus Albrecht Schröderposiert vor der Albertina in Wien. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tobias Steinmaurer/APA/dpa)

Das Wiener Kunstmuseum Albertina hat zum Schutz vor Klima-Protesten ein dutzend neue Mitarbeiter eingestellt. Sie kontrollieren, dass Aktivisten nicht auch in dieses Museum Klebstoff oder Farbe schmuggeln, um Kunstwerke zu beschädigen, wie Direktor Klaus Albrecht Schröder der Deutschen Presse-Agentur erzählte. Schröder verstehe zwar den «berechtigten Zorn darüber, dass die Politik zu wenig unternimmt, um die Klimaerwärmung einzudämmen», doch diese Form des Protests habe die Museen finanziell «hart ins Mark getroffen».

Die Albertina wurde vor 20 Jahren renoviert und als Museum von internationalem Format wiederöffnet. Die Institution, die voriges Jahr von rund einer Million Menschen besucht wurde, feiert dieses Jahr Jubiläum mit 16 Ausstellungen.

Dazu gehören zwei große Schauen über die 500-jährige Geschichte der Druckgrafik von Albrecht Dürer bis Damien Hirst sowie eine Ausstellung, die Diversität und Identität ins Zentrum rückt. Der Bestand der Albertina – von da Vinci bis Schiele und Richter – sei weiß und männlich, so Albrecht. «Ich muss hier 250 Jahre Sammlungsgeschichte korrigieren», sagte er.

Diversity, Picasso, Baselitz

Neben der Schau «Diversity in Sex, Race & Gender», die unter anderem den senegalesischen Künstler Alexandre Diop präsentiert, zeigt die Albertina auch die bedrohlich hyperrealistischen Bilder von Gottfried Helnwein und die nur vordergründig niedlichen Kinderdarstellungen des japanischen Künstlers Yoshitomo Nara. Außerdem sind Ausstellungen zu Picasso und Baselitz geplant.

Mit der Globalisierung und dem boomenden Markt für Kunst der Gegenwart haben laut Schröder in den vergangenen Jahren neue Besucherschichten jenseits des Bildungsbürgertums ihren Weg in Museen wie die Albertina gefunden. «Die alten Meister sind gestorben», sagte er. Die neuen Bedürfnisse und Sehgewohnheiten des Publikums müssten sich in den Ausstellungen widerspiegeln.

Trotzdem zeigt die Albertina auch Werke vergangener Jahrhunderte. Wie etwa die Schau «Michelangelo und die Folgen», die den männlichen Körper ins Zentrum rückt, oder die Historienbilder-Ausstellung «Götter, Helden und Verräter», die laut Schröder auch für Fans von Superheldenfilmen interessant sein sollte.

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