Aya Nakamura soll Edith Piaf singen – Attacken von Rechts
Die französische Sängerin Aya Danioko, alias Aya Nakamura, posiert während eines Fototermins ist die erfolgreichste frankofone Musikerin weltweit. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Joel Saget/AFP/dpa)

In Frankreich hat der mögliche Auftritt der französisch-malischen Sängerin Aya Nakamura bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris zu einer Welle von Rassismus geführt. Zunächst hatte das Nachrichtenmagazin «L’Express» über ein Geheimtreffen der weltweit bestverkauften frankofonen Sängerin mit Präsident Emmanuel Macron berichtet.

Der Staatschef habe Nakamura angeboten, bei der Eröffnungszeremonie im Juli vor einem Millionenpublikum ein Stück von Edith Piaf zu singen. Obwohl weder Macron noch die Sängerin den möglichen Auftritt zunächst bestätigten, folgten schwere rassistische Attacken von Rechtsaußen.

Sportministerin: «Völlig inakzeptabel»

«Aya Nakamura wurde Opfer rassistischer Angriffe, die völlig inakzeptabel sind und mit größter Entschiedenheit verurteilt werden müssen», sagte Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra dem Sender France Info. Zuvor hatte am Dienstag bereits Kulturministerin Rachida Dati im Senat vor «Vorwänden, jemanden aus reinem Rassismus anzugreifen» gewarnt. «Eine Künstlerin anzugreifen, weil sie ist, was sie ist, ist inakzeptabel, es ist ein Vergehen.»

Anfang März kam es bei einer Wahlkampfveranstaltung der Partei des Rechtsextremisten Eric Zemmour zu Buhrufen, als Nakamura erwähnt wurde. Die Spitzenkandidatin der Partei für die Europawahlen, Marion Maréchal, sagte dem Sender BFMTV, es gehe um eine politische Entscheidung: «Man will das multikulturelle Frankreich repräsentieren, man will das Frankreich repräsentieren, das nicht auf Französisch singt.» Außerdem hatte eine ultrarechte Gruppierung ein Foto von einem Transparent gepostet, das Dutzende ihrer Mitglieder am Ufer der Seine entrollten. Darauf stand: «Keine Chance Aya, hier ist Paris, nicht der Markt von Bamako», eine Anspielung auf Nakamuras malischen Geburtsort.

Die 28-jährige Sängerin, die in einem Pariser Vorort aufwuchs, ging in die Offensive. «Ihr könnt rassistisch sein, aber nicht taub», reagierte sie auf X, vormals Twitter. «Das ist es, was euch weh tut! Ich werde zum Staatsthema Nr. 1 in Debatten usw., aber was schulde ich euch wirklich? Überhaupt nichts.» Ihren Fans dankte sie für deren Unterstützung.  

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