Richard Lutz, DB-Vorstandsvorsitzender. Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn will auf einer Sondersitzung Ende April die leistungsbezogenen Vergütungen für den Vorstand zum Thema machen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Patrick Pleul/dpa)

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn sucht derzeit nach einem Termin für eine Sondersitzung Ende April – Thema sollen dabei auch die leistungsbezogenen Vergütungen für den Vorstand sein. Noch sei aber offen, ob und wann die Sitzung zustande komme, hieß es am Freitag aus Aufsichtsratskreisen. Zuvor hatte der «Spiegel» darüber berichtet. Demnach soll es bei dem Treffen um die Frage gehen, ob die Bahn-Manager für das vergangene Jahr Vergütungen in Millionenhöhe ausgezahlt bekommen.

Was die Konzernvorstände pro Jahr erhalten, steht im jeweiligen Geschäftsbericht. 2020 und 2021 hatte der Vorstand auf die sogenannten variabeln Vergütungen verzichtet, die, abhängig von bestimmten Leistungsmerkmalen, über das Grundgehalt hinaus gezahlt werden. Für 2022 sind sie wieder vorgesehen. Bahnchef Richard Lutz etwa soll laut Geschäftsbericht zusätzlich zu seinem Grundgehalt von fast 970.000 Euro noch eine variable Vergütung in Höhe von 1,26 Millionen Euro erhalten.

Der Aufsichtsrat muss den Zahlungen zustimmen. Bislang gebe es dazu keinen Beschluss, hieß es am Freitag aus Kreisen des Gremiums. Käme die Sondersitzung tatsächlich Ende April zustande, fiele sie in den Zeitraum der nächsten Tarifverhandlungsrunde mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die Gewerkschaft streitet mit der Bahn derzeit über mehr Geld für rund 180.000 Konzernbeschäftigte.

Von