Das Wort «Dax» steht im Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse an einer Tafel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Die wieder angefachten Inflations- und Zinsängste haben den Dax am Freitag nach einigen recht soliden Tagen wieder deutlich belastet. Hinzu kamen weltweite Sorgen um den Finanzsektor, nachdem am Vortag die Schieflage des Startup-Finanzierers SVB Financial in den USA bei den Anlegern Erinnerungen an die Finanzkrise weckte. Auch der zu Wochenschluss veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht brachte keine Entspannung.

Der Dax verabschiedete sich 1,31 Prozent tiefer bei 15.427,97 Punkten in das Wochenende. Zeitweise war die Nervosität der Anleger noch größer, wie das Tagestief von 15.316 Punkten zeigt. Die Wochenbilanz wurde mit einem Abschlag von gut einem Prozent noch negativ. In der zweiten Börsenreihe büßte der MDax am Freitag 1,55 Prozent auf 27.998,63 Punkte ein.

Die Zinssorgen blieben, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell zuletzt ein wieder stärkeres Zinserhöhungstempo als möglich bezeichnet hat. Nicht wirklich gemindert wurden sie davon, dass der Jobbericht aus den USA am Freitag ein robustes Bild ergab.

Banken waren europaweit das Schlusslicht im Branchenvergleich. Hierzulande büßten die Aktien der Deutschen Bank 7,4 Prozent ein und hielten im Dax die rote Laterne. Die Anteile der Commerzbank gaben um 2,6 Prozent nach.

Für die Papiere des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck ging es um 4,5 Prozent abwärts. Der Dax-Konzern nimmt sich nach einem guten Lauf im vergangenen Jahr auch für 2023 viel vor. Nach gutem Lauf – die Papiere hatten vor wenigen Tagen das höchste Niveau seit mehr als einem Jahr erreicht – half es aber nicht mehr, dass die Ziele über den Erwartungen lagen. Anleger nahmen in dem schwachen Marktumfeld Gewinne mit.

Im SDax gab es heftige Kurseinbrüche: Die Anteile des Finanzdienstleisters Hypoport sackten dort um 17,2 Prozent ab und jene des Diagnostikspezialisten Stratec um 13,5 Prozent. In beiden Fällen wurden enttäuschende Geschäftsziele dafür verantwortlich gemacht.

Auf internationaler Ebene sah das Gesamtbild an den Börsen nicht besser aus: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 1,32 Prozent auf 4229,53 Punkte ein. Der französische Cac und der britische FTSE 100 folgten dem mit Abgaben von bis zu 1,7 Prozent. In New York hatte der Dow Jones Industrial die Verluste am Vorabend schon vorweg genommen: Er bewegte sich zuletzt auf wenig verändertem Niveau.

Der Euro war gefragt, er wurde mit zuletzt 1,0667 US-Dollar deutlich höher gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0586 (Donnerstag: 1,0554) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9446 Euro gekostet.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,77 Prozent am Vortag auf 2,61 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,83 Prozent auf 124,22 Punkte. Der Bund-Future zog um 0,88 Prozent auf 133,30 Punkte an.

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