Die Zahl der Erwerbstätigen hat im Schlussquartal des Jahres 2021 fast wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht. 45,4 Millionen Menschen hatten ihren Arbeitsort in diesem Zeitraum in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Das waren zwar noch 157.000 weniger als zwei Jahre zuvor, aber auch 311.000 Personen mehr als im dritten Quartal 2021.
Der zum Jahresende durchaus typische Anstieg fiel mit 0,7 Prozent stärker aus als im Schnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019. Bereinigt um die Saisoneffekte ergab sich ein aktueller Zuwachs von 157.000 Männern und Frauen am Arbeitsmarkt zum Vorquartal.
Vor allem die Dienstleistungsbereiche trugen dazu bei, die negativen Job-Folgen der Corona-Krise aufzuholen. Seit dem Schlussquartal 2020 ist die Zahl der Arbeitnehmer und Selbstständigen um 434.000 gestiegen. Damit legte der seit dem zweiten Quartal 2021 beobachtete Beschäftigungsanstieg weiter an Tempo zu, wie die Statistikbehörde berichtete.
Erstmals seit zwei Jahren konnte der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe wieder mehr Beschäftigte vorweisen. Hier stieg die Zahl in der Jahresfrist um 65.000. Noch stärker legten Öffentlicher Dienst, Erziehung und Gesundheit zu mit einem Plus von 242.000 sowie die Unternehmensdienstleister mit einem Zuwachs von 82.000 Menschen. Zu den Verlierern gehören weiterhin die Industrie ohne den Bau sowie Finanz- und Versicherungsdienstleister.
Die Menschen arbeiteten außerdem wieder länger. Die durchschnittliche Arbeitszeit betrug im letzten Quartal des Vorjahres 346,4 Stunden und damit 2,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Trotz der Zuwächse bei der Gesamtzahl der Erwerbstätigen gibt es in Deutschland immer weniger Selbstständige. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank ihre Zahl erneut um 1,7 Prozent auf 3,9 Millionen.