Schotten dicht: Eine geschlossene Kneipe in Nordrhein-Wesftalen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist im vergangenen Jahr erstmals seit der weltweiten Finanzkrise 2009 wieder gestiegen. Die Amtsgerichte meldeten 14.590 Unternehmensinsolvenzen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das waren 4,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Allerdings war von März 2020 bis Mai 2021 die Pflicht, einen Insolvenzantrag zu stellen, für überschuldete Unternehmen ganz oder teilweise ausgesetzt. Damit sollte eine Pleitewelle in der Coronapandemie verhindert werden. Experten hatten nach dem Auslaufen dieser Ausnahmen mit einem Anstieg der Firmenzusammenbrüche gerechnet.

Eine Pleitewelle sehen Fachleute dennoch nicht – auch wenn ein weiterer, moderater Anstieg der Insolvenzen im laufenden Jahr wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds wahrscheinlich scheint.

Zahl der Insolvenzen seit 2009 stetig gesunken

Zuletzt hatte es nach Angaben der Wiesbadener Behörde einen Anstieg während der Finanzkrise im Jahr 2009 gegeben. Seitdem war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahresvergleich stetig gesunken.

Im Februar des laufenden Jahres stieg die Zahl der Firmenpleiten nach einem Rückgang zu Jahresbeginn. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen erhöhte sich nach vorläufigen Angaben der Statistiker um 10,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Januar war sie noch um 3,2 Prozent zum Vormonat gesunken.

Die Verfahren fließen den Angaben zufolge allerdings erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege in vielen Fällen fast drei Monate davor.

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