Die Gewerkschaft IG Bau fordert eine «Siesta» für Bauarbeiter. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat angesichts der Hitze mehr Schutz für die Beschäftigten auf Baustellen gefordert und eine verlängerte Mittagspause ins Spiel gebracht. «Wir sollten über eine deutlich längere Mittagspause nachdenken, in Spanien wird dies Siesta genannt», teilte Gewerkschaftsvorstand Carsten Burckhardt am Donnerstag mit. Dabei könnten verschiedene Modelle diskutiert werden, etwa, dass ausgefallene Zeiten an anderen Tagen nachgeholt würden.

Es sei unverantwortlich, nichts zu tun, betonte Burckhardt. «Wir sollten solch eine Hitze-Siesta versuchen, und wenn es nur ein erster Testlauf ist.» Er verwies auf bestehende Regelungen etwa für Dachdecker. Dort würden aufgrund von zu hohen Temperaturen ausgefallene Arbeitsstunden mit 75 Prozent des Stundenlohns vergütet.

Arbeitgeber sind anderer Meinung

Die Arbeitgeberseite wies den Vorschlag am Donnerstag zurück. Es gebe zahlreiche Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten, teilte der Geschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Heribert Jöris, mit.

Dazu gehörten etwa die Verlängerung von Pausenzeiten, die Verlegung von Arbeiten in kühlere Tagesrandstunden, Unterstellmöglichkeiten oder beschattete Baustellen. «Unser Lohntarifvertrag sieht darüber hinaus bereits heute eine Regelung vor, durch die auch außerhalb der sogenannten Schlechterwetterzeit witterungsbedingt ausgefallene Arbeitszeit – beispielsweise aktuell hitzebedingt – entschädigt wird», hieß es.

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