Sängerin Joana Zimmer trat als Figur «Galax'Sis» auf. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Die «Grünkohl-Boys» waren ihre Augen: Sängerin Joana Zimmer ist in der ProSieben-Show «The Masked Singer» enttarnt worden. Die 39-Jährige, die nicht sehen kann, steckte in einem futuristischen Kostüm mit dem Namen Galax’Sis – eine Art außerirdische Lebensform mit leuchtendem Blütenkranz.

Am Samstagabend bekam sie allerdings zu wenige Stimmen der Zuschauer und musste die Maske ablegen. «Es hat riesig Spaß gemacht», sagte Zimmer nach ihrem Aus. Aber sie freue sich nun auch, nach Hause zu kommen.

Die Sängerin war in der Rate-Show in ihrem galaktischen Fantasie-Kostüm stets zusammen mit zwei ebenfalls maskierten Begleitern auf die Bühne gekommen, die über Schnüre mit ihr verbunden waren und sie geheimnisvoll umtanzten. Wie sich nun herausstellte, hatte die Science-Fiction-Darbietung auch einen praktischen Grund, denn Zimmer ist von Geburt an blind.

Zwei Männer an der Leine

Die beiden angeleinten Kompagnons seien ihre «Augen» gewesen, erläuterte sie. Das Duo habe dabei echte Verantwortung getragen, «dass wir hier nicht irgendwie rumstolpern». «Ich glaube, andere haben noch ein bisschen was, was sie sehen. Und ich habe praktisch nichts», sagte Zimmer über die spezielle Situation unter dem Kostüm. Sich «so ein bisschen durchführen» zu lassen, sei schon «ganz schön krass» gewesen. Da die beiden Begleiter von Galax’Sis mit allerhand grünem Kuddelmuddel behangen waren, waren sie in der Show scherzhaft «Grünkohl-Boys» genannt worden.

Auch als Profi-Sängerin habe sie in der Sendung noch einiges für sich mitnehmen können, versicherte Zimmer. Ihr Mann und ihr zwei Jahre alter Sohn hätten sie begleitet. Die Erfahrung sei «sehr cool» gewesen. «Es ist ja auch nicht selbstverständlich, dass man eine relativ junge oder frische Mama unbedingt engagiert», sagte sie. «Du weißt ja nicht, wie die Hormone da so ticken.»

Ganz überraschend kam Zimmers Enttarnung nicht. Mehrmals war ihr Name schon gefallen – unter anderem tippten Musiker Rea Garvey («Ich bin überzeugt») und Moderatorin Ruth Moschner im Rate-Team von «Masked Singer» korrekt auf die Musikerin. Nachdem Galax’Sis den Eurovision-Song-Contest-Hit «Toy» von Netta Barzilai gesungen hatte, sagt Moschner: «Das ist definitiv ein Profi. Also das ist so geil gesungen, sensationell.» Moderatorin Linda Zervakis, die auch mitraten durfte, versuchte sich dagegen an einem hochspekulativen Tipp: Sie glaubte, die Mutter von Klimaaktivistin Greta Thunberg, Malena Ernman, könnte unter der Alien-Maske stecken.

Zimmer gelang 2005 der Durchbruch

Zimmer, gebürtige Freiburgerin, war 2005 mit ihrem Lied «I Believe (Give A Little Bit)» der Durchbruch gelungen. Es folgten weitere Platten. Zeitungen schrieben mitunter schon von einer neuen Céline Dion. 2012 trat sie in der RTL-Tanzshow «Let’s Dance» als Kandidatin an. Bei «The Masked Singer» hatte Galax’Sis wegen einer Corona-Erkrankung in einer Folge aussetzen müssen.

In der Sendung treten Promis als Sänger auf, verstecken ihre wahre Identität aber hinter großen Masken. Nur ihre Stimme und ein paar Hinweise lassen erahnen, wer auf der Bühne stehen könnte. Wer aus der Show fliegt, muss sich schließlich zu erkennen geben. Aktuell läuft die sechste Staffel des Formats. Vor Joana Zimmer waren bereits der britische Opern-Sänger Paul Potts als Koala, der Moderator Cherno Jobatey als Möwe und die Moderatorin Jeannine Michaelsen als kunterbuntes Fabelwesen Brilli enttarnt worden.

Im Rennen sind nun unter anderem noch ein Gorilla, ein Seestern und ein Zebra. Eine Prominente steckt zudem in einem großen Discokugel-Kostüm und wartete am Samstag mit einer Überraschung auf. Die kugelrunde Glitzer-Haube wurde angehoben – und eine feingliedrige Frau trat heraus, die allerdings gehüllt war in ein weiteres Discokugel-Kostüm. Viele Zuschauer und Experten sind sich einig, dass unter der Maske Sängerin Jeanette Biedermann (42) steckt.

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