Balletttänzer Tänzerinnen und Tänzer führen in der Hamburger Staatsoper das Stück «Epilog» von John Neumeier auf. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt)

Mit einer umjubelten Uraufführung hat sich Hamburgs Ballettintendant John Neumeier nach 51 Jahren von seiner Compagnie verabschiedet. Das Publikum feierte in der Hamburger Staatsoper das intime, kammermusikalisch angelegte Ballett «Epilog» mit Ovationen im Stehen. Das 173. Werk des weltweit gefeierten Choreographen eröffnete zugleich die zweiwöchigen 49. Hamburger Ballett-Tage, die am 14. Juli mit der «Nijinsky»-Gala zu Ende gehen.

Neumeiers letztes Werk ist ein eher abstraktes Ballett der leisen Töne und subtilen Bewegungen mit Klavier und Gesang auf der Bühne. Die litauische Sopranistin Asmik Grigorian interpretierte «Vier letzte Lieder» von Richard Strauss, am Klavier waren der französische Pianist David Fray und sein Duopartner Emmanuel Christien mit Werken von Franz Schubert zu erleben, außerdem erklangen Lieder von Simon & Garfunkel. Die eleganten Kostüme stammen von Akris-Kreativdirektor Albert Kriemler, der John Neumeier und seiner Compagnie seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden ist.

Nach 51 Jahren endet im Sommer die Intendanz von John Neumeier beim Hamburg Ballett, sein Nachfolger ist der 39-jährige Deutsch-Argentinier Demis Volpi. Seit 1973 leitet der gebürtige Amerikaner die Compagnie, damals noch als jüngster Ballettdirektor Deutschlands. Heute ist er mit 85 Jahren dienstältester Ballettdirektor der Welt.

Während der zweiwöchigen Ballett-Tage sind noch einmal wichtige Werke seiner Ära zu sehen, darunter «Die Kameliendame» nach dem Roman von Alexandre Dumas, «Endstation Sehnsucht» und «Die Glasmenagerie», beide nach Tennessee Williams. Neumeier wird der Compagnie auch weiterhin verbunden bleiben, unter anderem als Choreograph seines Festivals «The World of John Neumeier» (26.9.-13.10.24) in Baden-Baden.

Von