Ein Mitarbeiter montiert in einem Werk ein Getriebe (Symbolbild). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Felix Kästle/dpa)

Trotz der Konjunkturflaute haben viele Industriebetriebe in Deutschland im vergangenen Jahr mehr Menschen beschäftigt. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im verarbeitenden Gewerbe stieg im Jahresdurchschnitt insgesamt leicht um 1,1 Prozent und damit um 62.000 gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Ende Dezember 2023 waren knapp 5,6 Millionen Menschen in den Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten tätig. Das waren 0,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, wies aber darauf hin, dass die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe derzeit noch spürbar unter dem Vor-Corona-Niveau von 2018/2019 liege. «Die Jahre, in denen die deutsche Industrie Job- und Wachstumsmotor für die deutsche Wirtschaft war, sind vorerst vorbei». Vor allem der Energiepreisschock nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wirke weiter fort.

Zum Anstieg der Beschäftigung im Jahresdurchschnitt 2023 trugen nach Angaben der Statistiker alle großen Branchen des verarbeitenden Gewerbes bei – mit Ausnahme der energieintensiven chemischen Industrie, die einen Rückgang von 1,1 Prozent verzeichnete, sowie der Gummi- und Kunststoffindustrie (minus 0,8 Prozent). Der höchste Zuwachs der Beschäftigtenzahl wurde mit 5,4 Prozent in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verzeichnet.

Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr in eine leichte Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 0,3 Prozent. Die Aussichten für laufende Jahr hatten sich zuletzt eingetrübt. Die Bundesregierung erwartet nur noch ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent.

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