Nach einer kräftigen Erholung im vergangenen Jahr setzt inzwischen die Energiekrise mittelständischen Unternehmen in Deutschland zu. Das geht aus dem Mittelstandspanel der staatlichen Förderbank KfW hervor.
Demnach hat sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine die Stimmung in den knapp 3,8 Millionen kleineren und mittleren Unternehmen erheblich eingetrübt. Die stark gestiegenen Energiepreise sind für die Firmen der größte Unsicherheitsfaktor.
KfW: Teil der Unternehmen schon jetzt finanziell überfordert
Zwar gingen zuletzt 53 Prozent des Mittelstands davon aus, die momentan hohen Energiepreise auch langfristig tragen zu können. «Doch die vollen Preiseffekte werden erst noch durchschlagen und schon jetzt ist ein Teil der Unternehmen finanziell überfordert», berichtete KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. So gaben 13 Prozent der Befragten im September an, die hohen Energiekosten würden sie auf die Dauer finanziell überfordern.
Im vergangenen Jahr machten die kleineren und mittleren Firmen die Einbußen aus dem Corona-Krisenjahr 2020 der KfW zufolge weitgehend wett. Die Umsätze stiegen in der Summe um 242 Milliarden Euro auf 4580 Milliarden Euro. Der Erlöse näherten sich damit deutlich dem Vorkrisenniveau 2019 von 4615 Milliarden Euro an.
Zugleich lief der Jobmotor Mittelstand rund. Der KfW zufolge waren 32,3 Millionen Menschen in mittelständischen Unternehmen erwerbstätig und damit in etwa genauso viele wie vor der Corona-Krise. Die Bedeutung der kleinen und mittleren Firmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro für die Gesamtbeschäftigung habe mit 71,9 Prozent einen Höchststand erreicht.