Ein Flugzeug landet hinter Signallichtern auf dem Flughafen Frankfurt. Die Flughafengesellschaft Fra (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Gollnow/dpa)

Vereinzelte Flugausfälle und längere Wartezeiten am Frankfurter Flughafen: Urlauber müssen sich in der Osterreisewelle wegen Personalmangels beim Flughafenbetreiber Fraport auf Engpässe einstellen.

Fraport-Manager Alexander Laukenmann sagte am Donnerstag, man ergreife zusammen mit den Fluggesellschaften und Dienstleistern verschiedene Maßnahmen. Dabei gehe es auch um die Frage, ob Zubringer-Flüge beispielsweise auf den Zug verlagert werden könnten. «Wir haben ja eine sehr gute Partnerschaft am Flughafen Frankfurt und wir schaffen es dadurch, den Verkehrsansturm, den wir erwarten und auf den wir uns freuen, bestmöglich auszutarieren.»

Zu der Zahl möglicherweise betroffener Verbindungen machte Laukenmann keine Angaben. Man sei in Diskussionen mit den Airlines. Es gehe darum, bestimmte Flüge im Vorhinein zu streichen, bei denen das ohne große Nachteile für die Passagiere möglich sei und ihnen deutlich vor Reisebeginn alternative Möglichkeiten anzubieten.

Zubringerflüge im Inland betroffen

Eine Lufthansa-Sprecherin sagte, es handele sich vorwiegend um vereinzelte Zubringerflüge im Inland. «Wir versuchen, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten und die Gäste auf die Bahn umzubuchen.» In vielen Bundesländern, darunter Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen, beginnen Ende der Woche die Osterferien.

Der Flughafenbetreiber erwartet in der Osterreisewelle bis zu 170 000 Reisende täglich am größten deutschen Airport. Jeden Tag würden etwa 1100 Flugzeuge in Frankfurt starten und landen. Damit nähert sich die Zahl dem Niveau der Zeit vor der Corona-Krise an.

Längere Wartezeiten kann es den Angaben zufolge insbesondere bei den Sicherheitskontrollen und bei der Gepäckausgabe bei der Rückkehr geben. Fraport rechnet insbesondere am späten Vormittag und in den frühen Nachmittagsstunden mit starken Aufkommensspitzen.

Stellen in der Corona-Krise abgebaut

Der Flughafenbetreiber trat in der Corona-Krise, in der die Passagierzahlen einbrachen, auf die Kostenbremse und baute Stellen ab. Teilweise wanderten von Kurzarbeit betroffene Beschäftigte auch in andere Branchen ab. Die Suche nach neuem Personal sei nicht einfach, weil der Arbeitsmarkt in Deutschland, aber auch in Europa relativ leer gefegt sei, berichtete Laukenmann. «Das bedeutet, wir sind mit einem etwas zeitlichen Verzug bei dem Aufbau des notwendigen qualifizierten Personals zur Bewältigung dieser Reisespitzen, die jetzt auftreten», sagte der Fraport-Geschäftsbereichsleiter Aviation. Das Unternehmen will im operativen Bereich in diesem Jahr rund 1000 neue Kräfte einstellen.

Der Flughafenverband ADV rechnete zuletzt insgesamt zu Ostern mit 65 bis 75 Prozent des Verkehrsaufkommens aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. «Die Herausforderung wird sein, dass die Flüge nicht gleichmäßig über den Tag verteilt sind. Es gibt erhebliche Spitzenzeiten, teilweise mit mehr Flügen als vor Corona», sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel jüngst. «Alle Flughäfen befinden sich in intensiven Gesprächen mit den an der Abfertigung beteiligten Dienstleistern.»

Fraport empfiehlt Urlaubern aktuell, spätestens zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal zu sein. Soweit möglich sollten Reisende online einchecken und das Gepäck bereits am Vorabend aufgeben. Passagiere sollten die Reise sorgfältig vorbereiten, um Nachkontrollen des Gepäcks am Flughafen zu vermeiden.

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