Bjarne Mädel (M) kann dem Maske-Tragen in der Pandemie etwas Positives abgewinnen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Wüstneck/dpa)

Schauspieler Bjarne Mädel («Mord mit Aussicht») kann dem Maskentragen in der Corona-Pandemie nach eigener Darstellung etwas Gutes abgewinnen.

Mit dem Mund-Nasen-Schutz werde er weniger angesprochen, sagte Mädel am Dienstagabend in der Hochschule für Musik und Theater (HMT) Rostock. Dort stand er dem Regisseur Andreas Dresen («Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush», «Gundermann») in der Veranstaltungsreihe «hmt: Fokus Film» Rede und Antwort. Aber damit müsse jeder leben, der in einer Fernsehserie mitspielt. Es gehöre ein gewisser Bekanntheitswert dazu. «Wenn du das gar nicht willst, musst du halt gefälligst am Theater bleiben», sagte der 54-Jährige.

In seinen fünf Jahren am Schauspielhaus Hamburg sei er nur ein einziges Mal von einer Frau im Supermarkt angesprochen worden. Das sei grundlegend anders etwa bei einer Fernsehserie wie «Mord mit Aussicht», die auch noch permanent wiederholt wird: «Da kennen dich die Leute und fragen „Wo ist Uschi“.»

Mädel, der von 1996 bis 1999 auch Station am Rostocker Volkstheater gemacht hatte, berichtete auch von den Vorbereitungen auf seine Rolle als Schotty in der Serie «Der Tatortreiniger». Ein realer Tatortreiniger habe ihm abgeraten, selbst reale Tatorte oder Fundorte von Toten aufzusuchen. Der habe gesagt: «Das sind Eindrücke und Gerüche, die du nie wieder los wirst.»

Dieser Tatortreiniger sei ein Mensch mit großem Herzen und großer Offenheit, der sich selbst als Sozialarbeiter sehe. Er sei der Meinung, dass die Menschen, die gerade einen geliebten Mitmenschen verloren haben, nicht auch noch deren Reste wegputzen müssen. Das könne er ihnen abnehmen, während sie trauern, berichtete Mädel.

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