Sängerin Sarah Connor (41) wünscht sich in der Gesellschaft mehr Empathie im Umgang mit dem Thema Depressionen.
«Es ist keine Krankheit, die man von außen sieht. Du fühlst dich alleine, einsam, isoliert und abgespalten vom Rest der Gesellschaft», sagte Connor der Deutschen Presse-Agentur. «Es erfordert Feingefühl und genaues Hinsehen, um überhaupt mitzubekommen, dass es jemandem im eigenen Umfeld nicht so gut geht.»
In ihrer Ballade «Stark» thematisiert die Musikerin das Thema aus Sicht der Bezugsperson eines depressiven Menschen. Sie selbst habe jemandem aus ihrem Umfeld in solchen Phasen Mut zugesprochen. «Es ist oft ein Teufelskreis: Man hört zu, redet, gibt Zuwendung, Liebe, Aufmerksamkeit und Zeit, man sorgt sich und hofft, doch am Ende weiß man nie, ob man überhaupt bei der Person ankommt und helfen kann.»
Auch sie habe bereits als Teenager mit Depressionen zu tun gehabt und kenne die «Dunkelheit der Gedanken», sagte Connor weiter. «Ich selber habe immer noch hier und da eine kleine Panikattacke, wir sind alte Bekannte. Das kann beim Autofahren passieren, wenn ich mit meinen Hunden im Wald spazieren gehe oder wenn ich auf der Bühne stehe. Ich habe mich damit abgefunden, ich glaube, damit werde ich mein Leben lang zu tun haben.»
Die 41-Jährige, die frisch von einer Corona-Erkrankung genesen ist, veröffentlichte an diesem Freitag eine Neuauflage ihres Albums «Herz Kraft Werke» von 2019, auf dem neben «Stark» noch fünf weitere, neue Songs enthalten sind.