Menschen stehen vor einem Arbeitsamt in Madrid. (Urheber/Quelle/Verbreiter: A. Pérez Meca/EUROPA PRESS/dpa)

Die Erholung am Arbeitsmarkt in Spanien setzt sich trotz der Folgen des Ukraine-Krieges und der Energiekrise fort.

Die Zahl der registrierten Arbeitslosen ging im Juni im Vergleich zum Vormonat um gut 42.000 auf etwa 2,88 Millionen zurück, wie das Ministerium für Soziale Sicherheit in Madrid mitteilte. Der Wert liegt erstmals seit Ausbruch der Finanz- und Immobilienkrise vor 14 Jahren unter der 2,9-Millionen-Marke.

Höhepunkt der Euro-Krise: Fünf Millionen Arbeitslose

Vor etwas mehr als einem Jahr, im Februar 2021, waren bei den Behörden noch über vier Millionen Bürger als arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Jobsuchenden lag auf dem Höhepunkt der Euro-Krise im Frühjahr 2013 sogar bei gut fünf Millionen. Seitdem gab es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um mehr als 40 Prozent.

Die Zahl der bei der Sozialversicherung gemeldeten Beschäftigten erreichte die Höchstmarke von fast 20,35 Millionen. Die linke Regierung von Pedro Sánchez hob einen anderen Rekord hervor: Von den 1,77 Millionen im Juni neuregistrierten Arbeitsverträgen seien mehr als 780.000 unbefristet. Die bisher höchsten Zahlen seit Erfassungsbeginn waren im vorigen November (ca. 280.000) sowie im Januar 2007 (255.000) verzeichnet worden.

Folge der Arbeitsmarktreform

Das sei eine Folge der Arbeitsmarktreform von Anfang des Jahres, teilte Arbeitsministerin Yolanda Díaz auf Twitter mit. «Es gibt noch viel zu tun, aber wir beweisen, dass es eine Alternative zur Prekarität gibt: Menschenwürdige Arbeit mit Rechten.» Trotz der Ungewissheit wegen des Ukraine-Kriegs und der Inflation sorge der spanische Arbeitsmarkt für «Stärke und Stabilität», schrieb sie.

Das Ministerium gibt nur die absoluten Zahlen bekannt, die Arbeitslosenrate wird von der Statistikbehörde INE ermittelt. Diese lag im ersten Quartal bei 13,65 Prozent. Das sind zwar gut 2,3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresquartal. Ungeachtet der guten Entwicklung verzeichnet Spanien aber vor Griechenland weiterhin die mit Abstand höchste Arbeitslosenrate aller 27 EU-Mitgliedsländer.

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