Im Alter von nur 18 Jahren spielte er erstmals in einer Gastrolle am Burgtheater: Gerhard Klingenberg - hier im Juni 2014. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hans Punz/APA/dpa)

Der Theaterdirektor, Regisseur und Schauspieler Gerhard Klingenberg ist tot. Wie das Burgtheater in Wien am Mittwoch mitteilte, starb der österreichische Künstler am Dienstag im Alter von 95 Jahren in Villach (Kärnten). Klingenberg hatte die renommierte Wiener Bühne von 1971 bis 1976 geleitet und war danach Direktor am Schauspielhaus Zürich und Intendant am Renaissance-Theater in Berlin.

Klingenberg wurde 1929 in Wien als Gerhard Schwabenitzky geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Schauspiel am Konservatorium seiner Heimatstadt. Im Alter von nur 18 Jahren spielte er erstmals in einer Gastrolle am Burgtheater. Klingenberg begann schon in jungen Jahren zu inszenieren. 1956 holte ihn Bertolt Brecht als Schauspieler an das Berliner Ensemble. Nach Brechts Tod engagierte ihn Helene Weigel dort als Regisseur.

Als Chef des Burgtheaters holte Klingenberg moderne Regisseure und Stücke in das altehrwürdige Haus. Unter seiner Leitung inszenierten etwa Giorgio Strehler und Claus Peymann. Autoren wie Thomas Bernhard, Harold Pinter oder Tom Stoppard wurden aufgeführt.

Klingenberg leitete von 1977 bis 1982 das Schauspielhaus in Zürich. Von Mitte der 80er bis Mitte der 90er Jahre war er Intendant am Berliner Renaissance-Theater. Dort engagierte er viele bekannte Schauspieler und entdeckte den Entertainer Harald Juhnke als Charakterdarsteller, etwa in Molières Heuchlerkomödie «Tartuffe».

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