Laut Statistisches Bundesamt sank die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen um 7,6 Prozent. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa)

Der Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland hat sich im Juni nicht fortgesetzt. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes sank die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen um 7,6 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Im Mai war noch ein Anstieg gegenüber April um 8,4 Prozent verzeichnet worden, wie die Wiesbadener Behörde am Mittwoch mitteilte.

Endgültige Zahlen liegen erst für April 2022 vor. In diesem Monat meldeten die deutschen Amtsgerichte 1248 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 6,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Seit 1. Mai 2021 gilt Insolvenzantragspflicht in vollem Umfang

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Amtsgerichte auf knapp 1,4 Milliarden Euro. Im April 2021 hatten sie bei rund 2,5 Milliarden Euro gelegen.

Um eine Pleitewelle infolge der Pandemie abzuwenden, hatte der Staat die Pflicht zum Insolvenzantrag bei Eintritt von Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit zeitweise ausgesetzt. Seit dem 1. Mai 2021 gilt die Insolvenzantragspflicht wieder in vollem Umfang. Ausnahmen gab es noch bis 31. Januar 2022 für Betriebe, die im vergangenen Sommer Schäden durch Starkregen oder Überflutungen erlitten hatten. Im vergangenen Jahr hatte es so wenige Firmenpleiten wie noch nie seit Einführung der aktuellen Insolvenzordnung 1999 gegeben.

Experten rechneten damit, dass mit dem Auslaufen staatlicher Corona-Hilfen die Zahl der Firmenpleiten in diesem Jahr steigt. Zudem belasten die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges, explodierende Energiepreise sowie Störungen von Lieferketten und Materialmangel die Wirtschaft.

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