Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Der Dax hat sich am Donnerstag von seinen Vortagesverlusten nur mäßig erholen können. Dabei setzte sich das Ringen im deutschen Leitindex um die Marke von 15 700 Punkten fort.

Nach einem klaren Sprung über diese Hürde bröckelten im Sog einer schwächeren Wall Street die Gewinne im späteren Handel großteils wieder ab. Letztlich schloss der Dax mit einem Plus von 0,23 Prozent auf 15.651,22 Punkte. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte ging mit einem Aufschlag von 0,31 Prozent auf 35.557,88 Zähler in den Feierabend.

Trotz der leichten Aufholbewegung an den hiesigen Märkten bleibe die Stimmung etwas gedrückt, schrieb Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda am Abend. Die Anleger seien hin- und hergerissen zwischen dem «Buy the Dip»-Ansatz – also dem Zukauf bei stärkeren Kursrücksetzern – und der wachsenden Liste von Wirtschafts- und Marktrisiken, «die immer deutlicher zutage treten», so Erlam.

Als Risiken werden derzeit von den Akteuren an den Märkten etwa die steigende Inflation betrachtet sowie eine mögliche Verlangsamung des Konjunkturaufschwungs. Zudem sind die weiteren Schritte der US-Notenbank Fed unklar, die eine Drosselung ihrer Anleihekäufe signalisiert hat.

Etwas deutlicher fiel die Kurserholung am Donnerstag im Leitindex der Eurozone aus, der EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,58 Prozent auf 4169,87 Zähler. Der Cac 40 in Paris legte ähnlich zu, während der Londoner FTSE 100 nur moderate Gewinne verbuchte. Der Dow Jones Industrial in New York notierte zum europäischen Handelsschluss 0,5 Prozent niedriger – dort konnten auch starke neue Konjunkturdaten die Kurse nicht stützen.

Im Dax standen ausnahmsweise am Donnerstag 31 Mitglieder auf der Kurstafel. Die Abspaltung der Antriebstechnik-Tochter Vitesco von Continental wurde vorübergehend ein Mitglied im Leitindex. Conti-Aktionäre erhielten je ein Vitesco-Papier für fünf Continental-Aktien.

Continental-Papiere wurden wegen der Abspaltung unter 100 Euro gehandelt und rutschten bis zum Handelsschluss auf 94,89 Euro ab. Rein optisch bedeutete dies wegen des Abschlags für die ausgegebenen Vitesco-Aktien ein Minus von rund 16,1 Prozent. Um die Abspaltung bereinigt errechnete sich ein Abschlag von knapp 6 Prozent. An der Dax-Spitze sprangen Siemens-Papiere mit einem Plus von rund 2,1 Prozent auf einen weiteren Rekord.

Ein Großauftrag aus den USA für den Maschinen- und Anlagenbauer Gea bescherte den Aktien ein Plus von rund einem Prozent. Am Vortag hatten die Gea-Anteilsscheine im Verlauf den höchsten Stand seit mehr als dreieinhalb Jahren erklommen.

Für Aktien von Borussia Dortmund (BVB) ging es am SDax-Ende auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten, die Papiere verloren fast 12 Prozent. Mit einer Kapitalerhöhung will sich der Fußballverein frisches Geld besorgen. Mit dem Bruttoerlös von etwa 86,5 Millionen Euro will das Management Schulden begleichen und Verluste aus der Corona-Pandemie kompensieren.

Der Euro verlor an Wert und wurde zuletzt mit 1,1763 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatten den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1763 (Mittwoch: 1,1824) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8501 (0,8457) Euro gekostet.

Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,40 Prozent am Vortag auf minus 0,37 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 144,94 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,08 Prozent auf 171,37 Punkte.

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