Frauen sind in Führungspositionen im Mittelstand «generell unterrepräsentiert» (Symbolbild). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Frauen sind in Führungspositionen deutscher Unternehmen deutlich in der Minderheit. In 27 Prozent von 4,7 Millionen Unternehmen gehört im Moment mindestens eine Frau zum Kreis der Inhaber, zur Geschäftsführung oder zum Vorstand, wie die Auskunftei Schufa anhand einer Auswertung der ihr vorliegenden Daten mitteilte. Damit sei der Anteil im Vergleich zum vergangenen Jahr nahezu unverändert geblieben. Der Anteil von Frauen in der gesamten ersten Führungsebene in Unternehmen in Deutschland stagniere bei 23,9 Prozent.

Auch die KfW-Bankengruppe kommt in einer Analyse zu dem Schluss, Frauen seien in Führungspositionen im Mittelstand «generell unterrepräsentiert». Ihr Anteil sei sogar gesunken: 2023 wurden demnach 602.000 kleine und mittlere Unternehmen von einer Frau geführt. Das waren etwa 155.000 weniger als ein Jahr zuvor. Von den rund 3,8 Millionen mittelständischen Unternehmen wurden der KfW zufolge zuletzt 15,8 Prozent von einer Chefin geführt. Ein Jahr zuvor waren es 19,7 Prozent.

KfW: Hürden für Gründerinnen abschaffen

Die Förderbank erklärt die Entwicklung unter anderem damit, dass Frauen seltener und zuletzt sogar mit sinkender Tendenz Unternehmen gründen. «Um mehr Frauen in Führungspositionen und als Chefin zu sehen, müssen Geschlechterstereotype und traditionelle Rollenmuster in Bereichen wie Erziehung, Bildung oder häuslicher Arbeitsteilung aufgebrochen werden», mahnte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

Schufa-Chefin Tanja Birkholz sieht teilweise erste Fortschritte: «In Großunternehmen ist die Sensibilität für die Förderung von Frauen und die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen weiter vorangeschritten. Hier zeigt sich auch der Effekt der gesetzlichen Frauenquote.» Bei den Personen- und Kapitalgesellschaften pendelt sich der Anteil an Unternehmen mit mindestens einer Frau in der ersten Führungsebene der Schufa-Auswertung zufolge bei rund 20 Prozent ein. Bei Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatz sind es 34 Prozent.

Seit dem 1. August 2021 müssen börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen mit mehr als 2000 Beschäftigten und mehr als drei Vorständen bei der Neubesetzung in dem Gremium darauf achten, dass mindestens eine Frau in der Topetage sitzt.

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