Bei Foodbloggerin Steffi Sinzenich zu Hause läuft der Airfryer jeden Tag. «Er ist ein Multitalent», sagt die Kochbuchautorin. «Er ersetzt den Backofen, aber auch vieles, was sonst in der Pfanne zubereitet wird.» Mit folgender Faustregel könne man im Grunde jedes Ofen-Rezept für den Airfryer umrechnen: Von der Umlufttemperatur für den Ofen 20 Grad abziehen und die Zeit um 20-30 Prozent kürzen.
Ein Airfryer ist wie ein Ofen, nur schneller, knuspriger, mit weniger Fett und Energie, lautet das Fazit von Fernsehkoch und Airfryer-Bestseller-Kochbuchautor Christian Henze. «Der Airfryer kann alles außer der Weihnachtsgans», sagt er. Seine Botschaft: «Traut euch und probiert Neues aus, ihr werdet begeistert sein!»
Airfryer läuft jeden Abend – am liebsten mit Spitzpaprika
Auch bei ihm läuft die Heißluftfritteuse im Grunde jeden Abend. Eines seiner Lieblingsrezepte sind gefüllte Paprika – vorbei die langwierige Zubereitung nach Omas Rezept. «Kompliziert war gestern», sagt der Koch. In seinem Rezept wird rote Spitzpaprika mit einer Mischung aus Zwiebeln, Knoblauch, Feta, Hackfleisch, Chiliflocken, Ei, Panko und etwas Salz und Pfeffer gefüllt. Ganze 15 Minuten ist das Gericht bei 190 Grad im Gerät. Erst fünf Minuten vor Ende kommt die Soße aus Tomaten und Sahne dazu.
Spitzpaprika lassen sich übrigens auch pur im Airfryer zubereiten. «Sie müssen ihn nicht vorheizen, sondern lassen die Paprika direkt bei 230 Grad acht Minuten garen», erklärt der Koch. Die danach dunkle Haut kann abgezogen werden. Die Paprika klein schneiden, dazu etwas Olivenöl und Balsamicoessig, vielleicht noch Mozzarella und Basilikum. «Göttlich, ein Traum», sagt Christian Henze. «So etwas mache ich ganz oft.» Und das geht mit jeglichem Gemüse, das man im Kühlschrank hat.
Gnocchi-Auflauf in 15 Minuten plus 5 Minuten für Käse-Knusper
Zu den Lieblingsgerichten von Steffi Sinzenich gehört ein Gnocchi-Auflauf. In den Garkorb kommen die Gnocchi, reichlich Gemüse nach Wahl und eine Sahnesoße – fertig nach einer Viertelstunde im Airfryer. Dazu kommen noch einmal fünf Minuten mit darüber gestreutem, geriebenem Käse. Das Gericht lässt sich auch mit Schinken, Salami und Speckwürfeln kombinieren.
Ebenfalls ein Hit im Hause Sinzenich: Schweinefilet im Speckmantel. Dafür schneidet die Foodbloggerin das Filet in dicke Scheiben, bestreicht sie mit Senf und umwickelt sie mit Speck. Samt einer Sahnesoße mit etwas Frischkäse oder Schmand kommt das Ganze für 25 Minuten bei 180 Grad in die Heißluftfritteuse. Zwischendurch einmal wenden, damit das Fleisch richtig durchgart.
Auch hartgekochte Eier gibt es bei Steffi Sinzenich aus dem Airfryer. «Man kann viele Eier auf einmal kochen, sie platzen nicht und man muss nicht danebenstehen und aufpassen», sagt sie. Brötchen und Eier zum Frühstück? Geht auch. «Ich gebe die Tiefkühlbrötchen und drei Eier zusammen in den Garkorb», sagt die Foodbloggerin. «Bei 170 Grad ist beides zeitgleich nach acht bis zehn Minuten fertig.»
Ob Kartoffeln oder Granola – für Knusper-Effekt Korb nur halbvoll
Beliebt bei Kindern sind Bratkartoffeln, in der Heißluftfritteuse mit wenig Fett zubereitet. Steffi Sinzenich nimmt für 500 Gramm Kartoffeln einen Esslöffel Öl und würzt die Würfel oder Scheiben mit Salz und Paprikapulver. Ihr Tipp: Mit einem Ölsprüher lassen sich kleine Fettmengen gut anbringen. «Nach 25 Minuten bei 180 Grad sind die Kartoffelstücke richtig schön knusprig», sagt die Foodbloggerin.
Grundsätzlich gilt bei allem, was knusprig sein soll: den Korb nicht zu voll beladen. Christian Henze empfiehlt, ihn maximal bis zur Hälfte zu füllen. Außerdem zwischendurch immer mal am Griff kurz herausziehen und schütteln, um die Zutaten zu wenden. So etwa auch beim Granola des Fernsehkochs, für das er 100 Gramm Getreideflocken, 50 Gramm Nusskerne und 50 Gramm Sonnenblumenkerne vermischt.
Darüber ein Viertel Tonkabohne reiben und mit einer Prise Salz würzen. Ein Esslöffel Olivenöl und zwei Esslöffel Honig werden in einem kleinen Topf erwärmt und kommen in die Mischung. Das Ganze plus 20 Gramm Kokoschips in den Garkorb geben und 12 bis 15 Minuten bei 200 Grad backen. Abgekühlt kommen noch Schokostücke und Trockenobst ins Granola.
Lava-Cake in Soufflé-Formen für 5 bis 8 Minuten auf die Röstplatte
Womit wir beim Süßen wären – auch das kann die Heißluftfritteuse. Ein Hit-Rezept von Fernsehkoch Henze ist der «Lava Cake», wie sich dieser halbflüssige Schokoladenkuchen nennt. Für 2 Portionen werden Soufflé-Formen oder einfach Tassen eingefettet. In zerlassene 60 Gramm Butter 85 Gramm Bitterschokolade einrühren. Zwei Eier, 50 Gramm Zucker und eine Prise Salz schaumig schlagen und unterrühren. 40 Gramm Mehl unterheben und den Teig in die Formen füllen.
Dann je einen kleinen Schoko-Nuss-Riegel in die Mitte stecken, die Gefäße auf die heiße Röstplatte setzen und 5 bis 8 Minuten bei 230 Grad backen. Herausnehmen, mit Puderzucker bestreuen und abkühlen lassen. «Der Kuchen lässt sich schwer aus der Form lösen, daher am besten darin servieren», sagt Christian Henze. Dazu passt Eis oder eine leckere Soße.
Gebrannte Mandeln? Ja, sogar besser als auf dem Weihnachtsmarkt
Wer liebt im Winter nicht gebrannte Mandeln? «In der Pfanne trauen sich viele da nicht dran, weil man ständig rühren muss und oft der Zucker nicht richtig karamellisiert», sagt Steffi Sinzenich. So klappt es im Airfryer: 200 Gramm geschälte Mandeln mischt man je nach Geschmack mit Zucker, Vanillezucker und Zimt und fügt zwei Esslöffel Wasser hinzu.
Bei 200 Grad kommt das Ganze für ca. 13 Minuten im Garkorb in den Airfryer. «Den Korb viermal zwischendurch schütteln», sagt die Kochbuchautorin. «Am Ende ist der Zucker karamellisiert und die Mandeln glänzen richtig schön.» Den süßen Snack danach auf einer Lage Backpapier ausbreiten und mit zwei Teelöffeln voneinander trennen. Trocknen lassen und fertig – besser als auf dem Weihnachtsmarkt!
